Stadtteil

Unser Stadtteil ist ein Stück lebendiger Organismus. Der muss aber auch gesund gehalten werden

Nie mehr zwiete Liga!

Uns beschäftigen die Soziokultur in den Stadtteilen und die so genannte Hochkultur gleichermaßen. Denn Kultur soll Lebensmittel für alle sein, überall in der Stadt. Wir haben den Umbau des Schauspielhauses begleitet, das sich zu einem Schmuckstück entwickelt hat und diskutieren nun die konzeptionelle Weiterentwicklung der Museen der Stadt Nürnberg. Außerdem verfolgen wir das Entstehen des Bildungscampus, der zu einer stärkeren Vernetzung zwischen dem Bildungszentrum und der Stadtbibliothek führen wird.

Obendrein werden wir uns in den kommenden Jahren für die bauliche Weiterentwicklung des Künstlerhauses mit dem Kunst- und Kulturquartier einsetzen. Wir zeigen Präsenz im Kulturleben, stehen für Gespräche mit Galeristen genauso offen wie für Gespräche mit der Kreativwirtschaft und richten unseren Blick auf Kulturschaffende mit Zuwanderungshintergrund.

Die „Kulturelle Bildung“ hat für uns einen ganz besonderen Stellenwert. Hierzu zählt die musikalische Bildung, wie sie die städtische Musikschule leistet ebenso wie die Kinderkultur. Kulturelle Bildung ist ein Feld, in dem es viele Kooperationen gibt, sei es mit den Schulen oder mit Jugendeinrichtungen von der Kindertagesstätte bis zum Kinder- und Jugendhaus. Diese Kooperationen stärker als bislang zu strukturieren, Kulturangebote gerade denjenigen Kindern und Jugendlichen zugänglich zu machen, die nicht automatisch mit ihr in Berührung kommen, ist uns ein wichtiges Anliegen.

Dabei verdeutlichte Dr. Patrick S. Föhl aus Berlin in seinem Impulsvortag die zukünftigen Herausforderungen in der Kultur, beschrieb den kulturtouristischen Markt, die gemeinsamen Kooperationen im Kulturtourismus, aber auch mögliche Stolpersteine und Schlüsselfaktoren und kam letztendlich zu dem Schluss, dass Nürnberg kulturtouristisch attraktiv ist. Das sogenannte Fusionsmanagement berge mehr Chancen als Risiken. Zu beachten sei allerdings eine vernünftige Koordination und Strategie, um der Sorgfaltspflicht genüge zu tun. Dr. Föhl war der Meinung, dass bei sinnhaften Kooperationen alle profitieren könnten und der Blick in die Region nicht vernachlässigt werden dürfe. Wichtig sei außerdem, ein Kulturentwicklungsplanungskonzept zu erstellen, das von einer Schnittstelle aus sinnvoll koordiniert sein müsse.

Einig waren sich alle DiskussionsteilnehmerInnen: Nürnberg ist sehr gut aufgestellt. Das zeigen auch die wachsenden Übernachtungszahlen, die nicht nur in der Spitzenstellung als Messe- und Kongressstandort begründet, sondern auch an den um 10 % gestiegenen Touristik-Besucherzahlen liegen.

In den Wortbeiträgen der Nürnberger Akteure beschwört man zwar die Konzentration auf die sogenannten Leuchttürme, aber der kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion hinterfragt, ob die gegebenen Anstöße ausreichen und nicht auch die Akteure der sogenannten Subkultur und strukturell vernachlässigte Stadtteile mit eingebunden werden sollten.

Die SPD hat aus der Veranstaltung die Erkenntnis gewonnen, dass mittelfristig ein Kulturentwicklungsplan erarbeitet werden sollte, der Fragen der Freizeitkultur beantwortet, den demographischen Wandels und die Bürgerbeteiligung berücksichtigt.